Das Bauen in der Landwirtschaft verändert sich wie das Bauen in den Städten – Modernisierungen sowie ein Anstieg der Nutztierzahlen sind nur zwei Gründe. Darüber hinaus machen neue Tierschutzvorschriften einen Um- oder Neubau vieler Gebäude notwendig – beispielsweise sind im Gegensatz zu früher mehr Quadratmeter pro Tier vorgeschrieben. Auch Betriebsabläufe haben sich geändert. Nicht zuletzt ist man bestrebt, den Hof seiner Umgebung und den umliegenden Dörfern anzupassen. Für Architekten und Bauingenieure sind landwirtschaftliche Projekte darum ein weiteres interessantes Betätigungsfeld.
Verknüpfung von Tradition und Moderne
Die Anforderungen an das landwirtschaftliche Bauen werden sich auch in Zukunft immer mehr verändern – eine Tatsache, die bei der Planung mit einfließen muss. Dennoch geht die Tendenz mancherorts wieder immer mehr zu Bauen mit lokalen Materialien und einer Anlehnung an traditionelles Bauen. So wird unter anderem Holz aus der Umgebung verwendet und traditionelle Baustile mit modernen Anforderungen verbunden. Auch örtliche Gewerke und Zimmerer werden im Sinne des lokalen Bauens in die Projekte mit einbezogen.
Ställe und andere landwirtschaftliche Gebäude werden dennoch auch heutzutage möglichst einfach gehalten, um den Bedürfnissen von Tier, Mensch und der Umgebung zu entsprechen. Bei der Planung beziehen Architekten beziehungsweise Ingenieure unter anderem die Beschaffenheit der Wände mit ein – diese dürfen nicht zu massiv und luftundurchlässig sein – sowie den Einfluss von Feuchtigkeit. Je nach Witterungen können unterschiedliche Materialien und Schutz-Konstruktionen zum Einsatz kommen: Ställe sind daher weitaus mehr als zusammengefügte Holzplanken.
Es sind jedoch nicht nur die Ställe und weitere Nutztiergebäude, die auf dem Land Projekte für Architekten und Bauingenieure darstellen. Weitere Objekte können unter anderem auch das Wohnhaus, Ökonomiegebäude, Lastböden sowie Jauchegruben sein. Einige Planungsbüros haben sich entsprechend auf landwirtschaftliches Bauen spezialisiert.