Laut Ergebnissen verschiedener Studien wird nicht einmal die Hälfte aller IT-Projekte erfolgreich umgesetzt, 20 Prozent werden gar vollständig abgebrochen. Und selbst bei den IT-Vorhaben, die im Großen und Ganzen gelingen, gehören verpasste Deadlines oder ungeplante Mehrkosten oft zum Alltag. So manche Auftraggeber versuchen dann, die finanziellen Nachteile auf ihre IT-Dienstleister abzuwälzen. Für das Scheitern von IT-Projekten sind verschiedene Faktoren verantwortlich, die sich zwar im Vorfeld nicht immer ganz vermeiden, aber zumindest berücksichtigen lassen.
1. Keine klare Zielsetzung
Einer der Hauptgründe für das Scheitern ist eine unklare Zielsetzung: Es wird entweder gar nicht oder zu unspezifisch festgehalten, was man mit dem Projekt erreichen will. Häufig impliziert das auch die Bedürfnisse der Zielgruppe, an denen sich zu wenig orientiert wird oder die sich im Laufe der Zeit verändert haben. Dasselbe gilt für die Dauer des Projekts – handelt es sich um ein langwieriges, können sich auch innerhalb dieser Zeitspanne bestimmte Bedingungen ändern.
2. Mangelnde Organisation
Insbesondere komplexere Projekte benötigen eine gute Organisation. Das bedeutet, dass Aufgaben klar verteilt werden und das Projekt in mehrere Teilabschnitte gegliedert wird. Der erfolgreiche Abschluss eines Teils kann wiederum bereits an die verschiedenen Interessentengruppen kommuniziert werden.
Eine erfolgreiche Organisation bedeutet auch, die Projektleitung der Größe des Projekts anzupassen. Häufig sind Zuständigkeiten nicht genau definiert, was das Scheitern eines Projekts zusätzlich begünstigt. Wird das Projekt zu groß, muss ein erfahrener Projektleiter eingesetzt werden beziehungsweise unter Umständen auch ein Management-Board bestehend aus mehreren Personen.
3. Zu wenig Flexibilität
Obwohl verschiedene Parameter des Projekts zu Beginn definiert sein müssen, muss für das Gelingen dessen auch eine gewisse Flexibilität vorhanden sein. Häufig ändern sich Deadlines oder es gibt Änderungswünsche. Auch für diese Prozesse muss es ein bestimmtes Management geben. Neue Anforderungen oder Änderungen der Zeitplanung müssen genau und für alle verständlich aufgenommen werden, damit es nicht zu Interessenskonflikten kommt und die Kosten im Rahmen bleiben.
4. Falsche Kommunikation
Eine falsche oder unzureichende Kommunikation bringt Projekte ebenfalls zum Scheitern – etwa wenn wichtige Informationen nicht weitergegeben werden. Oder auch wenn Fehler vertuscht werden sollen in der Hoffnung, dass sie nicht auffallen. Daher muss ein Kommunikationskonzept erstellt werden, das für alle funktioniert und zu einem aufrichtigen Austausch führt.
5. Unausgereifte Technologien
Technologien, die nicht ausgefeilt und zu neu sind, um keiner Weiterentwicklung zu bedürfen, stehen dem Projekterfolg entgegen. Denn sie können zusätzliche Kosten und einen zusätzlichen Zeitaufwand erfordern. Besser ist es daher, auf ausgereifte Standardtechnologien zurückzugreifen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, auf neue Technologien zu setzen, sollte eine genaue Planung erfolgen.
6. Ungeplante Abnahme
Das Projekt kann auch durch eine ungenügende oder nicht dokumentierte Abnahme noch scheitern. Der Prozess hierfür sollte daher festgelegt und Nachbesserungen festgehalten werden.