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Steigende Kosten und deren Auswirkungen auf die Bauschäden

von | 23. Aug. 2023

Alle Versicherungsunternehmen, die der deutschen Bauwirtschaft nennenswerten Versicherungsschutz für deren Tätigkeiten zur Verfügung stellen, registrieren bereits seit mehreren Jahren einen Anstieg der durchschnittlichen Summen für Bauschäden. Das allgemeine Kostenwachstum, steigende Löhne, sowie zeitlich begrenzte Lieferengpässe und damit immer teurere Baumaterialien haben die Baukosten in unvorhersehbare Höhen wachsen lassen.

Zusätzlich steigt die Nachfrage nach ökologischen Baustoffen und Techniken. Diese sind jedoch bisher nur begrenzt verfügbar und daher auch entsprechend teuer.
Alle diese Faktoren führen insgesamt dazu, dass die Baukosten und damit auch die Bauschadenkosten deutlich steigen.

Damit einher gehen auch gestiegene Schadenbeseitigungskosten bzw. -nebenkosten. Da die Schadenbegutachtung und -feststellung durch Bausachverständige und deren Bezahlung sich an den realen Schadenkosten orientieren, sind auch diese in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

Insgesamt stellt die Versicherungsbranche als Risikoträger der Bauwirtschaft in den letzten fünf Jahren einen Anstieg von ca. 30% bei den durchschnittlichen Bauschadensummen fest. Ursachen hierfür sind aber auch der stetig zunehmende Fachkräftemangel, sowie der, bis 2022 enorm hohe Auftragsbestand, welcher im Umkehrschluss zu einem sehr hohen Realisierungs- und Zeitdruck bei den Bauplanern und Bauunternehmen geführt hat.

Der Faktor Mensch

Untersuchungen der Branche haben ergeben, dass vor allem der Arbeitsfaktor „Mensch“ durch, zum Beispiel mangelhafte Arbeitssorgfalt, etwa bei der Bedienung von Baumaschinen, sowie durch Planungs-, Ausführungs- und Montagefehler erheblich zu diesem Anstieg beigetragen hat.
Hier muss insbesondere das Thema „technische Innovationen“ bei den zu verwendenden Baumaterialien, sowie die stetig steigenden Nachhaltigkeitsfaktoren betrachtet werden.

Es wird auf der einen Seite von der Baubranche erwartet, dass das Bauen in Deutschland deutlich ökonomischer, aber gleichzeitig auch immer ökologischer wird.
Das bedeutet für die Bauplaner und Projektentwickler (Architekten, Ingenieure, Generalübernehmer und Bauträger) aber erhebliche Mehraufwendungen und somit auch deutlich höhere Bauplanungskosten = der nächste Baustein für die gestiegenen Bauschadensummen.

Aus Sicht der Bauunternehmen und Bauplaner ist daher zu befürchten, dass mittelfristig die Beiträge für deren wichtigsten Versicherungen (Betriebs- und Berufshaftpflicht-versicherungen) analog zu den Bauschäden steigen werden.
Insbesondere bei den gesamtschuldnerisch haftenden Architekten und Generalplanern haben die Versicherer bereits auf diese Entwicklung reagiert und das Prämienniveau deutlich nach oben angepasst.

Der Faktor „Klimawandel“

In diesem Zusammenhang müssen dann auch die technischen Versicherungen, wie die Bauleistungs- und die Montageversicherung betrachtet werden.
Sie schützen die Investoren eines Bauprojektes vor den Kosten von unvorhergesehenen Schäden an der, sich im Entstehungsprozess befindlichen Bausubstanz.
Hier fällt auf, dass neben Brandschäden, in erster Linie witterungsbedingte Schäden durch Starkregen, Unwetter und Überflutungen deutlich zugenommen haben.
Der Klimawandel lässt grüßen.

Bei größeren Baumaßnahmen sollten die Bauherren und Investoren die Möglichkeit einer, auf das Bauvorhaben bezogenen und alle an diesem Projekt Beteiligten und deren Leistungen umfassende kombinierte Haftpflicht- und Technische Versicherung in Betracht ziehen. Im Verbund lassen sich deutliche Vorteile beim Versicherungsumfang, den Absicherung- und Haftungshöhen sowie bei den Beiträgen erzielen.

Unser Fazit

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die steigenden Kosten in der Bauwirtschaft Deutschlands, hervorgerufen durch verschiedene Faktoren wie erhöhte Baukosten, teurere Materialien, Fachkräftemangel und ökologische Anforderungen, zu einem spürbaren Anstieg der Bauschadenssummen geführt haben. Versicherungsunternehmen verzeichnen einen etwa 30%igen Anstieg der durchschnittlichen Bauschäden. Menschliche Fehler und der Einfluss des Klimawandels verstärken diesen Trend. Angesichts dieser Entwicklungen sollten Bauherren und Investoren in Betracht ziehen, umfassende Versicherungslösungen einzusetzen, um sich gegen die gestiegenen Risiken angemessen abzusichern.

Allen am Bauprozess beteiligten Parteien kann daher nur empfohlen werden, bestehende Versicherungsverträge regelmäßig, durch spezialisierte Fachversicherungsmakler überprüfen zu lassen. Als erfahrener Berater steht bpa hier mit Rahmenverträgen und Sonderkonzepten gerne zur Verfügung. Zögern Sie nicht mit uns Kontakt aufzunehmen.

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