Das Bauen auf dem Land erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit – insgesamt ist es aus Besiedelungssicht allerdings fragwürdig. Den neu entstehenden Eigenheimen im Grünen stehen Wohnungsnotstand und horrende Mieterhöhungen in den Städten gegenüber.
Wer sich den Traum vom eigenen Heim erfüllen will, ist mit ländlichem Bauen teilweise besser beraten. Allerdings müsste hier der Fokus auf dem Bestand liegen.
Bereits zu viele Häuser in ländlichen Gegenden
Bauen auf dem Land oder in der Stadt – diese Frage stellt sich vielen, die ein eigenes Haus planen und bauen wollen. Beide Standorte sind mit Vor- und Nachteilen verbunden und finanziell ist das Bauen auf dem Land oft nur kurz- bis mittelfristig günstiger. Aber auch die eigene Lebensplanung sollte nachhaltig in die Entscheidung mit einfließen, denn auf dem Land entsteht schnell Alterseinsamkeit.
In den Städten ist das Bauen oft teurer und das Finden von Baugrund schwieriger. Dennoch besteht bereits ein Missverhältnis zwischen neu entstehendem Wohnraum in der Stadt und auf dem Land. Während es auf dem Land hundertfach zu viele Einfamilienhäuser gibt, die leer stehen, werden in Städten wie Berlin nur um die 40 Prozent der benötigten Wohnungen gebaut. Sinnvoll wäre, den Neubau eines Eigenheims auf dem Land an den Abriss eines bestehenden leeren zu koppeln.
Alternativen zum Hausbau auf dem Land
Wer auf dem Land leben möchte, sollte sich daher überlegen, ob es wirklich ein Neubau sein muss. Kann man sich mit einem bereits bestehenden Haus anfreunden, gibt es immer noch die unterschiedlichsten Lagen und Modelle. Auch sehr abgeschiedene Objekte in Alleinlage sind möglich, zu finden sind sie in der Regel über einen Immobilienmakler. Man muss den Baugrund inklusiver Eintragung einer neuen Adresse nicht selbst erschließen, sondern hat bereits ein Grundstück mit allen Erfordernissen.
Allerdings können in diesen Fällen ein Abriss sowie ein Neubau auf dem Grundstück erforderlich sein – eine Alternative ist die Sanierung. Für welche Variante man sich entscheidet, hängt vom finanziellen und rechtlichen Aufwand ab, den man betreiben will. Nicht immer ist eine Sanierung die günstigere Möglichkeit. Dies zu beurteilen und gegebenenfalls zu begleiten ist unter anderem eine der Aufgaben von Architekten.