Architekturwettbewerbe sind sowohl für Architekten als auch für die Auslober interessant. Architekturbüros können öffentlich ihr Können unter Beweis stellen und neue Aufträge generieren. Für die privaten oder öffentlichen Auslober sind Architekturwettbewerbe eine Möglichkeit, um die Qualität ihres Bauvorhabens zu sichern und aus verschiedenen Vorschlägen die bestmögliche Lösung auszuwählen.
Arten und Möglichkeiten von Architekturwettbewerben
Für Architektenwettbewerbe gibt es unterschiedliche Verfahrensarten:
1. Der offene Wettbewerb
Hierfür kann sich jeder bewerben, der die jeweiligen Teilnahmevoraussetzungen erfüllt. Neben den klassischen Planungsarchitekten können das unter anderem auch Landschaftsarchitekten oder Ingenieure sein.
2. Der zweiphasige offene Wettbewerb
Bei dieser Wettbewerbsart werden letztendlich diejenigen Projekte zum weiteren Vergleich ausgewählt, die die größten Erfolgsaussichten besitzen.
3. Der nicht offene Wettbewerb
Der Auslober begrenzt die Teilnehmerzahl, die Teilnehmer werden dementsprechend nach festgelegten Kriterien ausgewählt.
Architekten können sich beispielsweise auf unterschiedlichen Internetportalen über aktuelle Ausschreibungen für Architektenwettbewerbe informieren. Für Fragen und zur Sicherung der Fairness bzw. Registrierung des Verfahrens steht ihnen die jeweilige Architektenkammer zur Verfügung, die auch eine Schnittstelle zwischen Architekten und Auslober darstellt. Bei Problemen während der Wettbewerbsdurchführung können sich Architekten ebenfalls an die Kammer wenden.
Auch für Architekturstudenten sind Ausschreibungen von Architekturwettbewerben eine gute Möglichkeit, um bereits Praxiserfahrungen während des Studiums zu sammeln, sich einen Namen zu machen und die eigenen Fähigkeiten zu testen. Darüber hinaus können sie sich bei erfolgreicher Teilnahme etwas dazu verdienen. Sie können ihrer Kreativität freien Lauf lassen und im besten Fall bereits die Weichen für den späteren Berufsweg und die Karriere stellen.
Vorteile von Wettbewerbsausschreibungen für Bauherren
Für die Bauherren bzw. Auslober bieten Architekturwettbewerbe eine gute Möglichkeit, um aus verschiedenen Entwürfen die besten anhand von Kriterien wie Gestaltung, Erfahrung und Ökonomie auszuwählen. Das ist unter anderem auch für öffentliche bzw. staatliche Auslober relevant, die sicherstellen müssen, dass die durch Steuergelder finanzierten Bauvorhaben sinnvoll umgesetzt werden. So wird auch gewährleistet, dass die Vergabe nicht nur nach finanziellen Gesichtspunkten erfolgt.
Weitere Vorteile für den Auslober sind zum einen eine gewisse Zeitersparnis, weil nach dem Wettbewerb die Planung zügiger erfolgen kann. Zum anderen kann er sich durch Ausschreibungen ein positives Image in der Öffentlichkeit verschaffen, da Architektenwettbewerbe unter anderem die Aufmerksamkeit der Presse erregen.