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Zukunftsaussichten in der Architektur: ein Beruf im Wandel

von | 29. Mrz. 2017

Früher waren die beruflichen Aufgaben des Architekten klar definiert: Er war für die Ausführung der Leistungsphasen 1 bis 9 verantwortlich und musste sich meistens auch nicht um die finanzielle Kalkulation kümmern. Die Zukunftsaussichten des Architektenberufs erfordern mittlerweile aber sowohl mehr und mehr Beratung als auch Spezialisierung. Dadurch wird auch die Zusammenarbeit mit benachbarten Disziplinen wie beispielsweise dem Ingenieurswesen wichtiger.

Neue Entwicklungen und Berufschancen für Architekten

Zwei Entwicklungen sind vor allem ausschlaggebend für die sich wandelnden Berufsaussichten des Architektenberufs: Zum einen wird es in Zukunft weniger neue Haushalte geben, weswegen auch ein entsprechendes Bauen für Familien oder Singles abnehmen dürfte. Gleichzeitig müssen vorhandene Wohnhäuser vermehrt auf die Bedürfnisse älterer Menschen hin umgebaut werden. Das barrierefreie Bauen wird also Aufschwung erhalten.

Zum anderen müssen die Gebäude in Zukunft den Klimawandel berücksichtigen und so gebaut bzw. umgebaut werden, dass sie möglichst wenig Energie benötigen und im gesamten Lebenszyklus wenig CO2 ausgestoßen wird. Das Bauen wird demnach insgesamt anspruchsvoller und auch die Materialauswahl wird unter anderen Kriterien erfolgen. Generell kommen mit den fortschreitenden technologischen Möglichkeiten neue Herausforderungen auf den Architekten zu. So verbessert beispielsweise Building Information Modeling (BIM) bei großen Bauvorhaben die Zusammenarbeit aller Beteiligten und ermöglicht es, das Gebäude mit Hilfe verknüpfter zu optimieren. Hierfür ist zunehmend IT-Kompetenz in Architekturbüros gefragt.

Rechtzeitige Spezialisierung steigert die Zukunftsaussichten

Eine breite Angebotspalette wie früher ist in Anbetracht der Berufsaussichten des Architekten gerade für kleinere Büros nicht länger erfolgversprechend. Viel mehr wird der Architekt zunehmend zum Spezialisten, der sich durch ein geschärftes Profil von der Konkurrenz abheben kann. Dies ist umso notwendiger als dass mehr junge Architekten auf den Markt kommen als dass ältere altersbedingt ausscheiden. Auf diese Weise können sie ihre Berufschancen steigern.

Angehende Architekten sollten sich daher früh genug entsprechend ihren Neigungen und der Marktsituation spezialisieren, allerdings auch nicht zu früh. Dr. Thomas Welter, Referent an der Bundesarchitektenkammer, rät, sich vor Ende des Studiums nicht festzulegen, sondern die Zeit zu nutzen, um die breiten Aufgaben des Architekten zu studieren. Erst mit Start ins Berufsleben sollte eine konkrete Entscheidung getroffen werden. Hinzu kommt, dass rechtzeitige Erfahrung in der Bauleitung die Karriere voranbringen kann und auf diesem Gebiet dringender Kräfte gesucht werden als beispielsweise in der Gestaltung.

Darüber hinaus ist eine größere Tendenz zur Selbstständigkeit zu beobachten, denn schon jetzt arbeiten viele Architekten projektbezogen für einen Auftraggeber und müssen im Anschluss nach weiteren Projekten Ausschau halten – nicht viel anders als in der Selbständigkeit, weswegen für viele dieser Schritt nicht mehr weit ist.

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