Wie auch die meisten anderen Branchen wird die Baubranche in Zukunft massiv von der Digitalisierung betroffen sein. Während allerdings beispielsweise die Industrie teilweise schon sehr weit ist, hat sich im Bau noch nicht viel getan. Die Branche muss dringend aufholen.
Es gibt innerhalb der Baubranche die unterschiedlichsten Bereiche, in denen digitale Ansätze vorteilhaft wären und sich konkret umsetzen lassen.
BIM als Startpunkt für die Digitalisierung der Baubranche
Spricht man von der Digitalisierung der Baubranche, fällt meist als erstes das BIM, das Building Information Modeling. Es ist eine Methode zur Verknüpfung verschiedener Programme und Softwares, um alle für ein Bauprojekt relevanten Informationen wie Pläne etc. für alle Beteiligten einsehbar an einem Ort zu haben. So werden unter anderem Planungsfehler und Zeitverzögerungen vermieden.
Und es ist richtig, dass für die Baubranche das BIM eine große Rolle spielt und ihre Digitalisierung vorantreibt. Dennoch ist sie nicht der einzige Aspekt. Die Digitalisierung kann sowohl bei der Bauplanung als auch vor Ort auf der Baustelle auf unterschiedlichste Weise die Projekte beschleunigen, alle Beteiligte entlasten und die Effizienz steigern.
Mobiles Arbeiten
Mobiles Arbeiten ist beispielsweise ein Teilaspekt der Digitalisierung, der in der Baubranche immerhin mehr genutzt wird als andere Methoden. 68 Prozent der Unternehmen nutzen mobile Endgeräte für unterschiedliche Tätigkeiten, wie beispielsweise das Erfassen von Maßen. Kaufmännische Tätigkeiten werden dahingegen oft genug noch auf herkömmliche Weise erfasst und abgewickelt, was nicht nur Zeit kostet, sondern auch fehleranfällig ist.
Zwar sind sich viele Unternehmen bewusst, dass sie verstärkt auf digitale Lösungen setzen müssen, umgesetzt wird davon bisher aber kaum etwas. Das liegt unter anderem daran, dass der Bau stärker lokal orientiert ist als beispielsweise die Industrie, die von vornherein global denken muss.
Digitaler Workflow
Starker Aufholbedarf besteht bei der Buchhaltung – hier wird bisher kaum digital gearbeitet, sondern alles noch in Papierform archiviert. Auch hier gilt: Entsprechende Dokument-Management-Systeme können Zeit sparen und die Auffindbarkeit erleichtern. Darüber hinaus ermöglichen sie es, Dokumente dezentral zu nutzen und beispielsweise Bauakten auf der Baustelle einzusehen.
Ähnliches gilt für die Cloud: Sie ist innerhalb der Baubranche zwar grundsätzlich akzeptiert, aber noch kaum genutzt. Dabei stellt sie Dokumente dezentral und geordnet zur Verfügung, was Arbeitsabläufe vereinfacht und vernetzte Methoden überhaupt erst möglich macht.
Schnelle und effiziente Kommunikation
Aber nicht nur die geordnete Erfassung und Bereitstellung von Informationen und Dokumenten wird in Zukunft für die Baubranche unverzichtbar sein. Auch die Kommunikationswege müssen effizienter und schneller gestaltet werden. Wenn alle Beteiligten sich einfacher austauschen können, hat das auch positive Auswirkungen auf die Qualität des Projekts.
Eine virtuelle Community kann darüber hinaus auch die Transparenz und die Rechtssicherheit erhöhen. Dokumente können so außerdem von allen bearbeitet werden, sodass immer die aktuelle Version vorliegt und niemand mit veralteten Listen oder Plänen arbeiten muss. Es ist automatisch sichergestellt, dass jeder Einblick in die neuesten Entwicklungen hat.