Neben der frühzeitigen Spezialisierung und Suche nach Nischen haben deutsche Architekten auch die Möglichkeit, im Ausland zu bauen, um die angespannte Arbeitsmarktsituation in Deutschland zu umgehen. Hierbei gilt es jedoch, verschiedene Aspekte zu beachten.
Deutsche Architekten im Ausland
Im Ausland sind deutsche Architekten gefragt: Sie haben den Ruf, zuverlässig zu sein und hohe Qualität zu garantieren. Die Aufträge reichen von Kindergärten in Haiti über Landschaftsplanungen in Saudi-Arabien bis hin zu Hafengebieten in England. Wer aufmerksam und gut vernetzt ist, kann daher im Ausland die für ihn passende Beschäftigung finden.
Voraussetzungen für das Bauen im Ausland sind neben einer guten fachlichen Ausbildung zum einen sehr gute Englischkenntnisse, die nicht nur die Fachsprache abdecken, sondern auch die vertragliche Gestaltung der Bauaufträge. Zum anderen muss man sich im Vorfeld umfangreich mit den Gepflogenheiten des jeweiligen Landes vertraut machen – das gilt sowohl für gesellschaftliche Konventionen als auch Bauvorschriften. So ist es ratsam, einen Partner zu haben, der sich im Zielland bestens auskennt bzw. selbst dort ansässig ist.
Unerlässlich ist auch eine Haftpflichtversicherung, die im Zielland Versicherungsschutz bietet und auch vor Ort anerkannt wird. Mehr dazu im Beitrag: Berufshaftpflicht im Ausland – Welchen Versicherungsschutz benötigen Architekten?
Plattformen für Architekten aus Deutschland
Für Architekten, die im Ausland bauen und arbeiten wollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich über Projekte zu informieren oder Partner für eine Zusammenarbeit zu finden. Das Netzwerk Architektur Export (NAX) stellt beispielsweise umfangreiche Informationen über Zulassungsregelungen, Gesetze und Honorare für verschiedene Länder zur Verfügung. Darüber hinaus bringt es Architekten mit Bauherren und anderen am Bau Beteiligten zusammen und veröffentlicht Publikationen zu Bauthemen.
Eine weitere Plattform, die sich schwerpunktmäßig Hilfsprojekten widmet, ist der Verein Architekten über Grenzen, der es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht hat, deutsche Architekten und Organisationen im Ausland zusammenzubringen, um Bauvorhaben in Entwicklungsländern zu realisieren. Auch Architektenkammern informieren mitunter über Baumöglichkeiten im Ausland.