Holz wird nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit als Baumaterial immer beliebter. Auch die flexible Verarbeitung und das Wohngefühl sind unter anderem wichtige Gründe. Es stellt sich allerdings die Frage des Holzschutzes, für den es unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Um chemische Lösungen zu vermeiden greifen Architekten häufig auf den konstruktiven Holzschutz zurück. Er zielt darauf ab, das Material durch bauliche Konstruktionen sowohl vor der Witterung als auch Pilz- und Insektenbefall zu schützen.
Vergrauung des Holzes
Beim konstruktiven Holzschutz steht außerdem im Vordergrund, dass hier das Holz unbehandelt ist und dadurch in der Pflege weniger aufwendig, weil es nicht regelmäßig nachbehandelt werden muss.
Im Laufe der Zeit kann das Holz dadurch allerdings grau werden. Diesen Umstand kann man sich jedoch auch als Gestaltungselement zunutze machen, indem man ihn bereits bei der Planung berücksichtigt. Einen Einfluss auf die Stabilität des Holzes hat die Vergrauung nicht.
Maßnahmen des konstruktiven Holzschutzes
Wichtig nicht nur diesbezüglich ist auch die Holzfeuchte. Grundsätzlich sollten die Hölzer eine Feuchte von 15 bis 18 Prozent aufweisen und diesen Wert keinesfalls übersteigen. Das heißt, dass kein frisches Holz verwendet werden sollte.
Natürlich muss auch bei der Planung und Konstruktion darauf geachtet werden, dass sich durch die Witterung nicht im Laufe der Zeit Nässe und Wasser ansammelt, das dann nicht mehr abfließen kann. Hierzu eignen sich unterschiedliche Maßnahmen:
- Gute Hinterlüftung, damit eingedrungene Nässe schnell abtrocknen kann
- Vermeidung von Auslauffahnen, denn sonst drohen Fäulnis und Aufschwemmen des Materials
- Dächer und Fassaden sollten mit ausreichender Überlappung gebaut werden, um ein schnelles Abfließen von Regenwasser zu gewährleisten
- Das Dach sollte vorgezogen werden, um die Fassade vor der Witterung zu schützen
- Im unteren Bereich sollte bis zirka 30 Zentimetern Höhe kein Holz verwendet werden, da dieser Bereich zu viel Spritzwasser ausgesetzt ist
- Hirnholzflächen und Holzverbindungen sollten gegen die Witterung abgedeckt werden
Haltbarkeit des Holzes
Die Langlebigkeit der Holzkonstruktionen hängt auch von der Standdauer der gewählten Holzart ab. Hierzu gibt es von vergänglich bis sehr dauerhaft fünf Resistenzklassen:
- Klasse 1: sehr resistent – viele Tropenhölzer wie Kambala
- Klasse 2: dauerhaft – europäische Arten wie Eiche und Kastanie
- Klasse 3: mäßig dauerhaft – Kiefer, Pinie
- Klasse 4: nicht dauerhaft – Nadelhölzer wie Fichte und Tanne
- Klasse 5: vergänglich – Buche, Birke, Pappel etc.