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Sichtbeton in der modernen Architektur

von | 11. Sep. 2018

Sichtbeton ist besonders zur ästhetischen Gestaltung von Gebäuden ein beliebtes Material, da es sich sowohl in der Konsistenz als auch in der Farbgebung flexibel gestalten lässt. Auch die unterschiedlichen Techniken, den Sichtbeton herzustellen sowie die jeweilige Schalungshaut sind ausschlaggebend für das Aussehen.

Bauplanung

Voraussetzung für die Umsetzung einer Sichtbetonbauweise ist die Planung mit dem „Merkblatt Sichtbeton“, das Vertragsbestandteil sein sollte und die verschiedenen Sichtbetonklassen sowie Einzelkriterien für die Betonelemente festlegt. Dies erleichtert auch die Zusammenarbeit zwischen dem Architekten, dem Bauherrn sowie den Tragwerksplanern.

Die Planung beginnt mit der Auswahl der Sichtbetonklasse im Merkblatt, welche dann die entsprechenden weiteren Flächenmerkmale und den Abstand zur Schalungshaut festlegt. An dieser Stelle müssen sowohl eine genaue Leistungsbeschreibung erfolgen sowie die Struktur der Schalhaut und die Bearbeitung der Oberfläche festgelegt werden.

Betonelemente

Es ist insbesondere die Beschaffenheit der Schalungshaut, die dem Sichtbeton sein Aussehen verleiht. Mögliche Materialen sind Holz- oder OSB-Platten, wobei sich auch unterschiedliche Systeme realisieren lassen. Herstellergebundene Systeme sind weniger flexibel, weil alle Maße und Daten vorgegeben sind und nicht verändert werden können. Bei der Entscheidung für Trägerschalungen gibt es mehr Spielraum, sodass Aspekte wie Ankerstellen und Elementanordnung der jeweiligen Gestaltung angepasst werden können.

Zwar ist der verwendete Beton generell überwiegend grau, dennoch lassen sich bei der Sichtbetonherstellung nahezu alle Farben realisieren. Weiße Wände werden durch entsprechenden Zementeinsatz erzielt, wohingegen Erdfarben wie Ocker und gedeckte Rottöne auch mit grauen Zementen hergestellt werden können. Sogar helle bunte Töne sind auf Basis von weißem Zement möglich. Einfacher ist aber die Farbgebung über eine entsprechende Lasur, da sie den Beton versiegelt und zusätzlich vor der Witterung schützt.

Referenztests und Probestellen für den Sichtbeton

Ab der 2. Sichtbetonklasse empfiehlt das Merkblatt eine Referenzprobe. Sie wird vorgenommen an einer Oberfläche, die dem Standard des späteren vollständigen Gebäudes entspricht. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, was technisch machbar ist, das Vorgehen sowie der Aufwand ermittelt und alle Beteiligten eingewiesen werden. Unter anderem Farbgebung, Porenbildung und Ebenheit kann man so testen, wobei sich aufgrund der Betonbeschaffenheit eine bestimmte Abweichung bei der Bearbeitung der Gesamtfläche nicht vermeiden lässt.

Immer gut beraten: Bei Fragen zur Berufshaftpflichtversicherung für Architekten und Ingenieure kontaktieren Sie uns gern.

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