Akquise ist kein Hexenwerk, sie erfordert vor allem eines: Zeit. Denn um an attraktive Aufträge zu gelangen, sollten IT-Freiberufler kontinuierlich das eigene Profil schärfen und mehrgleisig auf verschiedene Vertriebskanäle setzen. Zu guter Akquise gehört es vorzusorgen, auch wenn man gerade voll ausgelastet ist: Kontakte pflegen, Online-Profile und Bewerbungsunterlagen aktuell halten, sich mit neuen Trends und Technologien auseinandersetzen.
Mit dem eigenen Profil überzeugen
Einige grundsätzliche Fragen, die sich IT-Freiberufler hin und wieder stellen sollten, lauten: Wo liegen meine Stärken, was hebt mich von anderen Freelancern ab? Welche Skills sind künftig (vermutlich) besonders gefragt? Und was für Projekte würde ich gern am liebsten übernehmen? Eine Spezialisierung lässt sich sowohl durch Seminare und Weiterbildungen erreichen als auch durch gezielte Bewerbungen auf passende Projekte.
Gegenüber Kunden sollten Sie Ihre Erfahrung und Stärken klar herausstellen. Dabei reicht es nicht, nur Skills aufzulisten: Beschreiben Sie auch ausgewählte Projekterfolge, um Kunden zu überzeugen, die eine Lösung für ähnliche Probleme suchen.
Neben dem Inhalt ist auch die Form der Eigendarstellung entscheidend. Eine schlechte Ausdrucksweise oder Grammatikfehler im Freelancer-Profil führen schrecken jeden zweiten potenziellen Auftraggeber ab. In schlechter Kommunikation sehen noch mehr Recruiter ein k.o.-Kriterium als in einem zu hohen Stundensatz (Quelle: Recruiter-Kompass). Es empfiehlt sich also, das eigene Profil oder ein Bewerbungsschreiben vorab jemandem zum Gegenlesen geben.
Wo Akquise Sinn macht: Von Projektportalen …
Um seine Erfolgsaussichten bei der Akquise zu erhöhen, sollten IT-Freiberufler möglichst viele verschiedene Vertriebskanäle nutzen. Online zählen insbesondere Projektportale, Social Media und ggf. eine eigene Website dazu. Während Portale und soziale Medien vor allem dazu dienen, die Sichtbarkeit des Freelancers zu erhöhen, soll die Website interessierte Auftraggeber überzeugen. Neben dem allgemeinen Leistungsportfolio und den eigenen Skills helfen dabei vor allem Referenzen (Projektbeschreibungen, Kundenbewertungen). Bei allen Online-Kanälen gilt: Nur wer sie pflegt und aktuell hält, hat gute Chancen auf Aufträge.
Für die aktive Akquise nutzen viele Freelancer die einschlägigen Projekt-Plattformen. Wer mit seinen Fähigkeiten eine (gefragte) Nische besetzt, kommt hier leicht zum Zug. Alle anderen sollten versuchen, auch mit Geschwindigkeit zu punkten: Wer sich in den ersten Stunden auf eine neue (inhaltlich passende) Ausschreibung meldet, erhöht seine Chancen auf einen Auftrag. Sehen Sie die Portale daher regelmäßig durch oder stellen Sie entsprechende Benachrichtigungen ein.
… bis zu Zufallsbegegnungen
Weniger zielgerichtet, aber für die Akquise ebenso erfolgsversprechend ist das berühmte Networking. Das kann für IT-Freiberufler online wie offline funktionieren: In Social-Media-Gruppen oder Foren, auf Branchenmessen oder in Fachseminaren lassen sich neue Kontakte knüpfen. Insbesondere persönliche Kontakte sollte man pflegen, auch wenn ungewiss ist, ob sie jemals zu einem (weiteren) Auftrag führen werden. Wer mit ehemaligen Kollegen, Auftraggebern oder Personalvermittlern in Kontakt bleibt, bekommt eher mit, wenn dort ein neues Projekt ansteht.
Und nicht zuletzt sollten IT-Freiberufler auch dem Zufall eine Chance geben. Oft trifft man im Alltag neue Leute – in der Bahn, beim Sport oder im Urlaub –, tauscht sich mit diesen zu beruflichen Themen aus und merkt, dass deren Arbeitgeber potenzielle Auftraggeber wären. Nutzen Sie solche Gelegenheiten und reichen Sie einfach mal Ihre Visitenkarte weiter.